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Zufallsbild

Es hätte Vater und Sohn sein kön-nen, der eine im 42sten, der andere im 18sten Jahre. Doch dem war nicht so. Zwei Klubgenossen waren startbereit zu ihrer ersten Alpenbergfahrt. Außer-lich ruhig, als ging es wie immer zum Wochenende in die “Sächs`sche”, aber innerlich so froh bewegt und datendurstig, so unbeschreiblich leicht war uns ums Herz! War es doch endlich so weit, wo nach wir uns seit ½ Jahr so sehr sehnten. Der Rucksack, der zu Hause wohl 10-mal ein und ausgepackt war, stand prall voll im Gepäcknetz. Pünktlich 17:56 Uhr verließ der Ferienzug langsam, denn er war unheimlich lang, die Halle. Von der Fahrt ist nichts weiter zu er-zählen. Wir hatten genügend Platz, aßen und schliefen, wenn es uns passte. Vor Schwandorf hielten wir 1 ½ Stunden und kamen mit 3 Stunden Verspätung in München an. Unser Anschlusszug nach Kufstein war natürlich längst weg. Doch da stand ein anderer D-Zug mit gleichem Ziel. Schnell die D-Zugzuschlagkarte gelöst, aber unterdessen war auch der fort. Na, es fuhren noch mehr Züge. Nicht lange, so saßen wir im “Salzburger”, mussten mit knurrenden Magen zu-sehen, wie der Ober die ohnehin schon satten, besseren Herrschaften abfüt-terte. In Rosenheim gings mit dem Lokalzug weiter. Auch hier konnten wir unse-ren Hunger wegen Überfüllung des Wagens nicht stillen. Der Himmel, erst hei-ter, verfinsterte sich und in Kiefersfelden goss es in Strömen. Ein netter Em-pfang. Doch wir sind für solche Zwischenfälle unempfindlich. In Kufstein “regnete” es nur noch. Es war Sonntagmittag gegen 11 Uhr. Überhaupt schien die Reichsbahn ihren eigenen Fahrplan zu haben, nur nicht den gedruckten. Die Züge gingen ab und kamen an, wie sie gerade da waren. Dies konnte uns, die wir reichlich Zeit hatten, aber niemals erschüttern. Wir gingen durch die Stadt un-seren Spürsinn nach und kamen auch richtig über das Spargenfeld auf die be-wegweiserte Straße ins Kaisertal.  Immer hielten wir Umschau nach einer geig-neten “Kneipe”, denn schon fingen die Rucksackriemen an tüchtig auf die unge-wohnten Schultern zu drücken. Das Hungergefühl wurde immer deutlicher. Bald kam ein Hinweis zur “Kaiserwacht”. Also los! Gleich ging es steilen Windungen bergan. Ich schwitzte fürchterlich. Viele Leute vor und hinterher staunten über unsere schweren “Beutel”, denn hier gehen die meisten nur mit leichtem Gepäck. In der Kaiserwacht blieben wir bei Gulasch, Suppe und eigenem Brot eine Stunde lang. Dann trallten wir weiter. Um uns nicht gleich am 1. Tag zu sehr “fertig” zu machen, setzten wir aller 20 - 25 Minuten ab. Es regnete ab und zu einmal und von dem so genannten herrlichen Kaisertal sahen wir höchstens tief unter uns den Bach und sonst nichts als Wolken und Nebel. Nach ca. 2 Stunden ging es wieder tief hinab bis ans Wasser, doch endlich kam das “Hinterbären-tal”, ein großes Gasthaus, schön bunt geschmückt, im Schweizerstiel. Gleich da-hinter ist ein Felsgärtel, in deren Mitte eine große Anzahl Gedächtnistafeln für abgestürzte Kletterer aufgestellt sind. Wir nahmen Kenntnis und entfernten uns still in Richtung Stripsenjoch. Doch so weit kamen wir nicht. In der Kaiser-talhütte klappte es mit Quartier (Matratzenlager mit 2 dicken Decken, 70 Pf.) So gaben wir für heute, es war erst halb fünf Uhr nachmittags, auf. Der Appe-tit wurde gestillt, abends noch Kaffee getrunken, während im Gastzimmer eine lustige Gesellschaft Einheimischer mit Musik und Gesang die Zeit verbrachte. Geschlafen haben wir natürlich prima. 6 Uhr standen wir auf, 7 Uhr abmarsch-bereit, vor uns zog die schon erwähnte, lustige Gesellschaft von gestern Abend, singend, jodelnd, mit Ziehharmonika, bunten Blumen geschmückt aufwärts, als hätten sie gar nicht geschlafen. In den schrägen Sonnenstrahlen der hinter den hohen Felsen hervorkommenden Sonne glitzerten die Tropfen der vergangenen regenschweren Nacht, ein nicht zu vergessendes Bild. Am Stripsenjoch hatte sich “Klärchen” längst wieder verkrochen. Jetzt wollten wir erst zum Toten-kirchl. Düster zogen die Nebel an den steilen zerfurchten Felsriesen aufwärts. Kalter Wind umstrich sie und die ganze Situation des noch nie gesehenen, des unheimlichen, die Größe der Natur machte auf uns großen Eindruck und wir fühlten ein leichtes Erschauern. Wo mag der Gipfel sein? Wir konnten ihn nur ahnen. Also was nun? Vernünftigerweise hätten wir uns zunächst einen Platz fürs Zelt, welches uns Klubgenosse Wuschlick so freundlich zur Verfügung stel-lte, suchen müssen. Aber das war für unsere Bergsteigerherzen jetzt gar nicht so wichtig. Vor uns stand das große Ziel, der Felsklotz des Totenkirchls, alles andere, Essen, Trinken, Schlafen - Nebensache. Er hatte uns so in seinen Bann gezogen, der erste alpine Klettergipfel, dass alle menschlichen Bedürfnisse uns so klein und niedrig erschienen. Also Rucksack in die Ecke und mal ganz nah ran an den Feind. Für heute wollten wir erst mal herumschnüffeln, mal so weit gehen, bis man Kletterschuhe benötigte, und ihn erst morgen schlagen. Und das wir den Gipfel betreten, stand für uns so fest, wie die Germania auf dem Alt-markt. Und siehe, die Nebel verzogen sich langsam, die Sonne brach behutsam durch, und als wir immer näher kamen und am eigentlichen Anstieg für Klette-rar waren, kam uns der uns empfohlene “Führerweg” bald zu leicht und kindisch vor, und wir nahmen uns den weitaus schwierigeren “Heroldweg” für morgen fest vor. Horst bedauerte lebhaft, mangels Seil und Schuhen nicht jetzt schon losgehen zu können. Doch ich hielt es für richtiger, den Angriff erst morgen zu wagen. Die Anstrengungen des letzten Tages steckten mir noch zu sehr in den Gliedern, und lieber die erste Besteigung mit frischen Kräften beginnen, denn man kann ja nie wissen…? Und wir wussten nämlich vorläufig noch gar nichts. Stark erleichtert kletterten wir wieder zurück zu Stripsenjoch, bauten 200 m südlich auf abfallenden Gelände nach Westen zu das Zelt auf, kochten Suppe und Tee und gegen 16:00 Uhr gingen wir wieder der “Steinernen Rinne” zu, ge-gen den Predigtstuhl auf Patrouille. Befriedigt von allem nahmen wir am Zelt unser Abendbrot ein und gerade als es zu Bett ging, Punkt 9 Uhr, kam ein Ge-witter auf und eine Stunde lang trommelte der Platzregen auf das Zeltdach. Der hauptsächlichste Gedanke war “hälts dicht”? Und es hat gehalten, obwohl es dann noch bis zu anderen Morgen um 9:00 Uhr, also zusammen 12 Stunden ununterbrochen regnete. Wir kochten einen Kakao im Zelt, gingen aber vormittags doch in die Stripsenjochhütte um richtig zu frühstücken. Langsam hellte es auf. Gegen 11:00 Uhr wollten wir einen Bummel auf den Stripsenkopf machen, kaum ein paar Minuten unterwegs, als ich am westlichen Himmel einen blauen Flecken gewahrte. Das war das Signal! Also wieder zurück zum Zelt. Die Kletterausrüstung zur Hand und los ging es aufs Totenkirchl zu. Anfangs ging es gut. Dann kamen einige schwierige und luftige Stellen zu 3 Sicherungsringen und nach 3 - 4 Stunden zünftiger Kletterarbeit wähnten wir uns bald auf dem Gip-fel. Wir legten das Seil für den Abstieg zusammen, ließen es liegen und stiegen so noch die letzten 100 m zum angeblichen Gipfel. Doch hier sahen wir in etwa 200 m schräg aufwärts erst das Gipfelkreuz. In leichter Kletterei ging es hinüber und erst um 17:00 Uhr (um 12 Uhr waren wir eingestiegen) schüttelten wir beide uns überglücklich die Hände. Der Gipfel lohnte. Teilweise kam die Sonne durch und die umliegenden Felskuppen des gesamten Kaisergebirges bo-ten sich unseren Blicken, außer der Ellmauer Halt, als die Höchste, die immer in Wolken gehüllt war. Wir aßen eine Hand voll, obwohl wir mit Essen längst “dran” waren, kam Appetit nicht richtig auf. Eine gute Zigarette wurde gezogen und bald ging es wieder hinab zum Seil und auf dem verwickelten Führerweg an Steinmännern vorbei zum Einstieg, wo unsere Schuhe standen. Ich musste zur Eile treiben, denn ein einziges Fehlgehen konnte Stunden kosten. Außer einer kleinen Variante ging alles gut. 19:30 Uhr waren wir wieder, obwohl teilweise gerannt, statt gelaufen, an unserem Zelt. Es wurde gekocht und mit einbre-chender Dunkelheit schlummerten wir einen neuen, herrlichen Ferientag entge-gen. Das war Dienstag, der 19. Juli 1938. Am Mittwoch Vormittag besuchten wir den Stripsenkopf, brachen dann das Zelt ab, aßen mal verdient im Stripsenjoch-haus zu Mittag, sandten Grüße in die Heimat und buckelten unsere schweren Lasten über den Josef-Egger-Steig die Steinerne Rinne hoch zum Ellmauer Tor

(2000 m). Das war für uns ungewohnte ein Schlauch, der kein Ende nehmen woll-te. War das Wetter in den ersten 3 Tagen nur mäßig gewesen, so bescherte uns der Wettergott für den übrigen Teil unserer Alpentour nur eitel Sonnenschein, unterbrochen von einigen Gewittern. Vom Ellmauer Tor kamen wir auf die südliche Seite des Kaisergebirges, was bestimmt die schönere ist. Erst noch durch das “Wüste G`schloß, vorbei an und über Schneefelder, dann zur Gruttenhütte, wo wir um 17:00 Uhr ankamen. Platz war um die Hütte eigentlich genug, aber den geeigneten zum Zelten zu finden, war schwer. Endlich fand sich was. Ein bisschen feucht, deshalb legten wir nachts unter den Zeltboden stets meinen Kleppermantel. Ich kochte, während Horst das Zelt aufbaute. Nach dem Essen und Aufwaschen war es Abend geworden. Ich betrachtete mir eingehend die im Halbkreis nördlich um uns herumliegenden Felsgruppen, noch im Dunkel -werden wurde ich mir einigermaßen über die Namen klar und machte mir für morgen (Donnerstag) ein kleines Programm. Als wir schlafen wollten, kam das immer noch draußen weidende Vieh unserem Wigwam bedenklich nahe und nun mussten Steine geschleppt werden und um uns herum bauten wir einen richtigen Steinwall zum Schutz unseres Zeltes auf. Eine schwere Arbeit bis 21:45 Uhr. Das wir wieder wie die Murmeltiere schliefen, war klar. Um 6:00 Uhr früh ging’s raus und 8:30 Uhr starteten wir seilbeschwert zu größeren Orientierungsaus-flügen. Wir verfolgten die rote Markierung über den Gansanger zur “Roten Rinnscharte” (2Stunden) und nun ohne Seil aber mit Manchtonschuhen leicht zum Gipfel der Ellmauer Halt, 2344 m, damit dem höchsten Punkt des Wilden Kaisers. War es anfangs neblig, so öffnete sich unseren Blicken am Gipfelkreuz mehr und immer mehr lichte Stellen, bis wir nach ½ stündiger Rast durch herr-liche Sicht reich belohnt wurden. Ein Führer erklärte uns manches und jodelnd und jauchzend stieg er vor uns wieder auf demselben Weg hinab. In der “Roten Rinnscharte” stiegen wir statt über den Gansanger, gerade abwärts am Rande von steilen Schneefeldern zur Gruttenhütte. Es war eine üble Schinderei ge-worden. Halb durchnässt und zerschunden mussten wir zugeben, noch keine voll-endeten Meister der alpinen Kletterei zu sein. 14:30 Uhr waren wir am Zelt. Den Nachmittag verbrachten wir essend und bummelnd im Sonnenschein, um-geben von der herrlichsten Felsszenerie, zu. Am anderen Tag kamen wir auch erst gegen neun Uhr fort. Heute hatten wir uns den “Treffhauer” vorgenom-men. Den Weg sahen wir bereits am Vortag von der Ellmauer Halt. Also zur Roten Rinnscharte. Hier blieben wir, bis der Nebeletwas verzog, dann ging es zur anderen Seite hinab. Auf Bändern gequert war es 12:00 Uhr. Über Schnee-felder und 2 Geröllhalden war es 14:00 Uhr, ehe wir überhaupt in die Kletter-schuhe kamen. War bis jetzt, besonders über die steilen Schneefelder, Horst (alter Skiläufer) vorangegangen, ging im Fels ich (alter Kletterbruder) in Füh-rung. Nach kaum einer Stunde kam erneut Nebel und ein Gewitter von Format mit begleitendem Regenguss, der uns ganz durchnässte, entlud sich über uns. Wir machten uns nichts daraus, stiegen Seillänge um Seillänge aus, trieben Haken um Haken ein. Es wurde 16:00 Uhr und es wurde 18:00 Uhr bis wir endlich das Gipfelzeichen erreichten. Total in Wolken gehüllt rauchten wir un-sere Zigaretten. Der Abstieg war leicht und ging flott vonstatten. Wir fanden schnell das große Schuttkar “Die Mutter” und einen anschließenden, großen Ab-sturz sollten wir erst an, dann absteigend umgehen. Es wurde finster. Es gab für uns zwei Möglichkeiten. Horst wollte aufsteigend den Abstieg finden, ich ansteigend. Wir versuchten beides und keines gelang uns. Rasch ging es zu einem der wenigen größeren Latschenbäume und es blieb uns weiter nichts übrig als uns aus zubinden und die Nacht hier zu verbringen. Zu unserem Unglück hat-te uns ein nochmaliger Gewitterguss wieder durchnässt und so war an schlafen nicht zu denken. Zu Hause war gerade um diese Zeit Klubabend und wir malten uns deutlich einen fröhlichen Abend im Kreise der Klubkameraden aus. Singend und mit 3 Zigaretten für zwei verging auch diese Nacht. Früh durchquerten wir den 100 m hohen Wandbruch kletternd, und auf gutem Wege kamen wir, hungrig wie Wölfe, gegen 10:00 Uhr bei dem Zeltlager an. Erst stillten wir den großen Hunger und Durst aus eigenen Beständen, dann hinein in die Gruttenhütte. Ein Bergsteigeressen “ganz groß”, ein Schmarren noch “größer” und die ganze Quä-lerei der vergangenen Stunden war vergessen. Hier saß es sich gut, wenig Be-trieb. Den Nachmittag verbrachten wir bei unserem unvergleichlich schönen La-gerplatz und gaben uns wohlverdienter Ruhe hin. Am anderen Tag, Sonntag, den 24. Juli 38, wachten wir erst um 8:00 Uhr auf, bis wir gegessen, abgerüstet hatten und startbereit waren, war Mittag herangekommen und um 12:45 ging es von der Gruttenhütte an einen kleinen eiskalten Teich, wo wir schnell badeten, vorbei, an herrlichen Almhütten (Steinacker) vorbei, bis wir wegen Regenguss bei Bauern eintreten mussten. “Ah so” war seine, des Bauern, ständige Antwort auf meine Rede. Weiter liefen wir über Bärnstatt. Ein besseres Ausfluglokal war wieder Unterschlupf für 2 ½ stündigen Starkregen. Hier ging es urgemütlich zu. Es wurde gejodelt, geschuhplattelt, dass es eine Lust war dabei zu sein. Unterdes wurde es Abend. Am schönen Hintersteiner See, die große Birken-spitze nahmen wir mit, aßen wir beim nächsten Hintersteiner Bauern zur Nacht und schliefen im Heu wie die Ratten ein. Am Montag 6:00 Uhr raus, die “Stei-nerne Stiege” hinab und auf der Fahrstraße nach Kufstein. Erst kauften wir im “Biedchen” wacker ein, dann setzten wir uns in den Zug und fuhren für 4,20 M über Jenbach nach Meierhofen, wo wir 12:30 Uhr ankamen. Hier proviantierten wir uns nochmals, aber etwas teuerer, so dass bald die Lust zum einkaufen ver-ging. Gegen 14 Uhr verließen wir dies teure Nest und keuchten mit unseren un-heimlich schweren Beulen das Stilluptal hinan. 16:30 Uhr kamen wir zur “Eberl Aste”. Es lud uns gar zu gut ein, infolge dessen drückte Horst plötzlich der Schuh und wir blieben hier. Es waren freundliche Leute und wir fühlten uns sau-wohl unter ihnen. Auf ihrem Herd kochten wir ein zünftiges Nachtmahl und als die goldene Abendsonne die im Hintergrund der Stillup aufragenden Schneegip-fel so herrlich beleuchtete, suchten wir langsam unser Nachtquartier im Heuschober auf. So herrlich haben wir selten geschlafen, wie hier in der “Eberl Aste”. Dienstag wurde ein heißer Tag. Also um 6 Uhr fort. Hinter der Grünen Wand Hütte machten wir eine Rast von 1 ½ Stunden und begannen einen außer-ordentlich steilen, mühsamen Steig zu nehmen. Die Sonne brannte auf unsere entblößten Buckel und als wir gegen 13 Uhr in einer ganz kleinen Sennhütte verschnauften und das Essen kochten, musste ich mich tatsächlich gegen die stechenden Strahlen schützen! Zwei Stunden vergingen wie im Fluge. Doch weiter zwangen wir Meter um Meter unter die Füße, bis wir gegen 18 Uhr endlich, ziemlich erschöpft in der Lapenscharte waren (2700 m). Hier entdeckten wir auch bald unser Ziel, die Greizer Hütte. Obwohl sie nahe schien und wir Kurve um Kurve im Laufschritt nahmen, brauchten wir noch eine ¾ Stunde. Der Zeltplatz war hier denkbar schlecht. Ich konnte nur in einer schlechten Stellung gekrümmt liegen, um überhaupt schlafen zu können. Doch auch daran gewöhnt man sich. Mittwoch früh, nach der Morgentoilette und dem üblichen Kakao, starteten wir zur Besteigung der Gigelitzspitze. Erst wie zur Lapenscharte, dann stiegen wir bei einem Schneefeld über wasserberieselten Fels weiter, immer weiter stundenlang über eine kleine Scharte zum Giglitzturm. Zuletzt mit Seil und Kletterschuhen. Die Aussicht war ganz nett, Fels und Schneegipfel in naher und weiter Ferne boten sich unseren Blicken. Doch bald mahnten dicke schwarze Wolken an den Abstieg. Behänd kletternd und in langen gewagten Sprüngen ging es abwärts. Die ersten Tropfen fielen und unser Zelt winkte immer noch in weiter Ferne. Über grasbewachsenen Fels bei Blitz und Donner rutschten und schinderten wir lange und es wollte kein Ende nehmen bis zu Schuttkar. Dann waren wir doch an der Hütte geborgen, es war 15 Uhr. Im Ziegenstall rasierte ich mich und in der Hütte bei Kaffee, Schmarren und “Flirt”-Zigaretten verbrachten wir den Rest des Tages. Draußen nässte und windet es. Es war wirklich unfreundlich. Wir mussten reichlich Mitleid erweckt haben bei den Wirtsleuten, denn sie boten uns unentgeltlich das Notlager an. Wir schlugen ab, denn wir wollten doch das Zelt nicht umsonst hier heraufgebuckelt haben. Auch sonst können wir Essen und Trinken hier oben in 2300 m als sehr preiswert empfehlen. Donnerstag früh wollten wir eigentlich über die Mörchnerscharte zur Berliner Hütte. Doch ohne Steigeisen riet man uns ab. So ging es in flottem Tempo die “Floite” hinab nach Ginzling, unterwegs wurde eine “15” eingeschoben. Die 1 ½ Stunden sind schnell vergangen und im “Alt Ginzling” aßen wir im Garten ein Menü zu 1,70 M. Wir wurden weder satt noch froh. Na wir wussten uns schon zu helfen. 14:30 Uhr krochen wir in glühender Mittagshitze das Zemmtal aufwärts. Bärtige Männer begegneten uns. Der tosende und tobende Gebirgsbach begleitete uns und bot immer abwechselnde Bilder von gezähmter und entfesselter Kraft der tobenden und kochenden Strudel. Hinter den “Breithahner” sahen wir uns nach Nachtquartier um, denn das Zelt und andere entbehrliche Sachen hatten wir in Ginzling gelassen. Von der ersten Aste wurden wir weiter geschickt, dann kam die Schwemmaste, wo wir unbedingt bleiben wollten, denn das übliche Gewitter war schon wieder über uns. Aber alles war besetzt und überaus dreckig. Also weiter. Kurz vor Dunkelwerden schlichen wir uns in ein abseits gelegenes Heustadel, wo wir in stark duftenden, frischen, heißen fast gärenden Heu so einigermaßen die Nacht verbrachten. Freitag früh am kalten Quellwasser am Wege wuschen wir uns die Dunstrübe und waren nach dem Frühstück bei “Mutter Grün” wieder vollständig beisammen. An der Grawndhütte vorüber, trafen wir um 10:30 Uhr an der Alpenrose Hütte ein, bestellten Mittagessen und da wir heute nicht weiter wollten, gleich das Nachtlager. Nachmittags aalten wir uns auf der nahe gelegenen Wiese, schlugen ein kleines Lager auf und verbrachten hier, in märchenhaft schöner Umgebung und bei prächtigem Wetter, den Nachmittag. Gegen 16 Uhr ging ich allein auf Kundschaft mit Glas und Stäbchen, kroch mühsam einen steilen Hang hinauf und nachdem ich mich satt gesehen und geraucht hatte, quälte ich mich weiter um seitwärts abzusteigen und fand zu meiner Freude einige hübsche Edelweißblumen. Ich schmückte meinen Hut und stieg wieder zu Horst ins Lager hinab. In Gesellschaft von Ochsen und Kühen, Schweinen etc. kochten wir noch ein solides Mahl und aßen in der Hütte unseren üblichen Kaiserschmarren obendrein. Ge-schlafen haben wir diesmal ganz groß. Diwan und zwei mollige Decken für 80 Pf. Am nächsten Tag ging es 5 Uhr raus. 5:45 Uhr fort über tosendes Wasser auf gewagten Stegen, weiter auf markierten Pfad in 4 Stunden zum Schönbichler Horn. Als Berg gar nichts wert aber die Aussicht auf alle Fälle lohnend, genossen wir die nicht zu beschreibende, prächtige Rundschau. Mit und ohne Glas bewaffnet konnten wir kaum satt werden an der Überfülle schneebedeck-ter Bergriesen und ragender Felsspitzen. Neben uns stand auch so ein netter Gipfel, die Furtschagelspitze. Wir ließen Rucksack und Nagelschuhe in einer kleinen Scharte und beschlossen seine Besteigung. In hübscher anregender Gratkletterei anfangs Schneefelder querend, auf und absteigend gewannen wir mittags 12 Uhr den Gipfel. Um diese Stunde in 3200 m Höhe in Badehose in der prallen Sonne, wer da nicht braun wird, wird es überhaupt nicht, der ist nicht gesund. Wir waren es! Wir stiegen nach einstündiger Gipfelrast zum Rucksack ab und weiter westwärts zum Furtschagelhaus (2400 m). Hier wurde ausgiebig gespeist und nicht schlecht, versteht sich. 16:30 Uhr nahmen wir Abschied von der gewaltigen Gletscherwelt und in unzähligen Serpentinen ging es weit hinab ins einsame, öde Schlegeistal. Von etlichem Asten, die hier stehen sollten, sahen wir keine. Nach einstündigem flotten Marsches stand das gewohnte Gewitter wieder über uns. Um nicht gar zu sehr einzuregnen, beschleunigten wir unsere Schritte zu höchstmöglichem Tempo und erreichten kurz vor Losbrechen des himmlischen Segens die Dominikushütte. Wir ließen es uns hier gut sein, löschten den Durst und stillten den Hunger, bis wir uns dann in die Kapsel warfen. Herrlich schlief es sich hier für 60 Pfennige. Strohsack und zwei dicke Decken. Sonntag früh war es wieder schön. Das Zamsertal hinab zum Breithahner und auf bekannten Weg durch das schöne Zemmtal nach Ginzling. Vorher, bei einer Aste, tranken wir uns an Buttermilch richtig satt, die auch bei Horst nachmittags richtig ihre Wirkung tat. Das Klosettpapier nahm rapide ab. Dann bei einer neu erbauten Holzbrücke kochten wir noch mal zünftig ab. In herrlichster Sonne am rauschenden Bach in Badehosen Waldbeeren pflücken, die ich auch ohne Brille in Massen sah, ist ein Genuss für sich, während die Erpssuppe mit Schinken und Wurst im Topfe langsam kochte. Wir nahmen uns Zeit, denn bis Mayerhofen, unserem heutigen Ziel, waren es höchstens 14 Km. In Ginzling nahmen wir wieder unser Zelt und volles Gepäck auf und schlenderten gemütlich das wunderschöne Zemmtal abwärts, das besonders im unteren Teil immer neue herrliche Motive bot. Unterwegs bei einer Milchwirtschaft wurde noch mal billig Kaffee und Kuchen gegessen, denn es war ja Sonntag und den soll man “heiligen”. Bald ging es über Brücken, bald durch Schluchten, durch Löcher, an Klamms vorüber, immer neue Schönheiten bietend, dem Ziel näher. Als die goldene Abendsonne hinter den Bergen versank, zogen so zwei Wanderburschen in ein kleines Städtchen (Mayerhofen) ein. Plötzlich sperrten zwei mit Revolvern bewaffnete Leute in Kluft den Weg. Ihre Frage nach Edelweiß, beantworteten wir, nicht ungesetzmäßig gepflückt zu haben. Sie glaubten uns. Bei den ersten Bau-fern den wir um Nachtquartier im Heu baten klappte es. Noch mal wurde Suppe gekocht, während ich im Dorf einkaufen ging. Gut haben wir in der letzten Nacht in der Fremde geschlafen. 5:30 Uhr weckte ich, kochte Kakao und kurz vor 6 Uhr ging ein Frühgewitter nieder, doch wir saßen schon wohlgeboren im Zug. Es goss in Strömen, während wir langsam Jenbach zurollten. Interessiert beobachteten wir die Leute in ihrer malerischen Tracht. Von Jenbach, wo wir eine Stunde Aufenthalt hatten, ging es nun immer im Schnellzug weiter. Nur in München stiegen wir noch um. Zu Mittag ging der Dresdner Zug ab. Im Wagen-Abteil war fürchterliche Hitze. Der Zug war sehr voll, doch hatten wir noch Sitzplätze erwischt. Durch 3 Gewitter fuhren wir noch während des Nachmittages und kamen 21:45 Uhr mit knapp einstündiger Verspätung in Dresden an.

Hoch befriedigt, reich an Eindrücken war unsere erste Alpenfahrt zu Ende. Hatten wir doch alles programmgemäß erledigen können. Im Kaiser drei zünftige Felsklettereien:   Totenkirchl - Ellmauer Halt - Treffhauer.

Für die Zillertaler hätten wir zu Eistouren wohl Steigeisen und Pickel unbedingt benötigt, aber auch so, ohne diese Hilfsmittel, sind uns drei schöne Felsklette-reien gelungen:   Giglitzturm - Schönbichler Horn - Furtschagelspitze.

Begünstig von schönen, besonders in der 2. Ferienwoche in den Zillertaler Alpen, herrlichen klaren Tagen, haben wir die Naturschönheiten in vollen Zügen trinken können. Wir hoffen noch viele solche prächtigen Alpentouren erleben zu können.                                    Berg Heil              30.08.1938             Fritz Voigt